Das Spatzennest

- die integrierte Krippengruppe des arche noah-Kindergartens

Innerhalb einer Gruppe von circa 12 Kindern gestalten Kinder unter drei Jahren ihren Tag. Entsprechend der besonderen Bedürfnisse wird die Tages- & Wochenstruktur in der Krippengruppe angepasst.

 

Auch die personellen Bedingungen sind den Bindungsbedürfnissen der unter dreijährigen Kinder angepasst.

Mindestens drei pädagogische Fach- und Ergänzungskräfte begleiten, bilden, unterstützen & pflegen die Kinder.

 

Über die täglichen Gespräche hinaus dokumentieren wir durch den Rückblick, Fotos, Elternbriefe und Entwicklungsgespräche sehr zeitnah das tägliche Erleben der Kinder.

 

Wach, neugierig und klug

 

ist unser Leitsatz in Bezug auf die ein- bis dreijährigen Kinder. Das Leben, die Aktivität in der realen Welt der Kinder nimmt großen Raum ein, Selbstständigkeit durch Selbsttätigkeit ist ein großes Bedürfnis der Kinder.

Bezugsperson

Eine Bezugsperson begleitet das Kind während der ersten Tage & Wochen und setzt sich an einen festen Platz im Gruppenraum - seitlich aber dennoch gut sichtbar für das Kind. Von dort gibt die begleitende Person dem Kind so die nötige Sicherheit, um in der noch fremden Umgebung erste Entdeckungstouren unternehmen zu können. Zudem hat die Bezugsperson in dieser Zeit die Möglichkeit, das Krippenpädagoginnen-Team, den Umgang der Kinder untereinander und den Tagesablauf mit zu erleben.

Die Begleitperson muss nicht zwingend ein Elternteil sein, sollte dem Kind aber auf jeden Fall sehr vertraut sein und während der Eingewöhnung nicht wechseln.

 

 Wir besprechen mit der Bezugsperson das Bindungsverhalten des Kindes und gestalten dementsprechend das Abschiedsritual. Großen Wert legen wir darauf, dass Eltern sich nicht aus dem Raum schleichen und Vereinbarungen zu den abgesprochenen Abholzeiten einhalten.

Eingewöhnungsmonate

Die Eingewöhnung, die Bewältigung von Übergängen und die Trennung von der gewohnten Familie und Umgebung ist eine besonders sensible Phase im Leben eines Kindes. 

Aus diesem Grund ist es sinnvoll, circa 6-8 Wochen für das Ankommen einzuplanen, damit Eltern und vor allem Kind nicht unter Druck geraten.

 

Im Kennenlerngespräch wird die Anamnese besprochen und das Spatzenteam erhält Informationen über die bisherige Entwicklung, die Besonderheiten und die Rituale des Kindes in der Familie. Dieses Gespräch mit der Krippengruppenleitung kann gerne bei der Familie zuhause - in der vertrauten Umgebung des Kindes - stattfinden.

 

Uns ist es wichtig, diese meist erste Übergangserfahrung für Familien und Kinder zu einem positiven Erlebnis werden zu lassen. Diese erste Erfahrung tragen die Kinder ihr ganzes Leben mit sich und können sich in ähnlichen Situationen immer wieder darauf berufen.

 

 Wir praktizieren eine bewusst „sanfte“ Eingewöhnung und berücksichtigen dabei den Aspekt des sich erweiternden Urvertrauens.

 

Die Dauer dieser Phase ist individuell von Kind zu Kind verschieden und nach den ersten Trennungsmomenten wird die Aufenthaltsdauer des Kindes - ohne Familienmitglied im Spatzennest - langsam erweitert.

 

Im täglichen Gespräch beim morgentlichen Bringen & dem späteren Abholen, tauschen  sich die pädagogischen Kräfte mit den Eltern über das Befinden des Kindes und die Länge der Aufenthaltsdauer des nächsten Tages aus.

 

Wichtig ist in der ersten Zeit, dass die Eltern ständig erreichbar sind, auch wenn das Kind bereits stundenweise in der Krippe bleibt, da wir dem Kind langes Weinen und somit das Gefühl des „Verlassen seins“ ersparen möchten.

 

Entwicklungsziele auf der individuellen Ebene

  • Die Bindungen zu Eltern und Geschwistern aufrecht zu erhalten und altersgemäß weiter zu entwickeln, diese Bindungen als Basis für den Aufbau neuer Beziehungen zu Erzieherinnen und anderen Kindern zu nutzen
  • Trennungsängste zu überwinden, Vertrauen zu den neuen Bezugspersonen aufzubauen (sich trösten lassen, sich Unterstützung holen).
  • Die neue Umgebung von einer sicheren Basis ausgehend erkunden und sich die Regeln, die veränderte soziale Situation, den Tagesablauf und die neuen Räume zu eigen machen
  • Eingliederung in eine bestehende Gruppe und das Finden der eigenen Position.
  • Das Spiel als elementarste Form des Lernens zu erleben und zu würdigen, im Spiel „erarbeitet“ sich jedes Kind die Welt.
  • Die Kommunikationsfreude der Kinder zu fördern und zu unterstützen

Überschaubare, altersangemessene Struktur

Sicherheit und Kontinuität in der pädagogischen Arbeit, der pflegerischen Betreuung und in der Elternarbeit geben den Kindern die Möglichkeit, Vertrauen aufzubauen, ihre Umgebung zu erforschen und ihr soziales Beziehungsgeflecht auszuweiten.

 

Erst wenn die entwicklungspsychologischen Grundlagen nach

  • Struktur,
  • Bindung,
  • Sicherheit,
  • Erfüllung der biologischen Bedürfnisse ( Essgewohnheiten, Schlafrhythmus, Bindungsverhalten, Toilettentraining, Wickeln)

erfüllt sind, kann ein Kind lernen, sich bilden.

 

Basis ist hierbei die Entwicklung der Sprache, die geistig-motorische Entwicklung durch Bewegung und die Ordnung in räumlich-zeitlicher und ästhetischer Struktur. Experimentelles Bilden, von der Erzieherin organisierte Impulse im musischen, kreativen und konstruktiven Bereich, runden das Vormittagsangebot ab.

 

Konkret sieht die räumliche und zeitliche Struktur so aus:

Das Spatzennest dient als altersspezifisch eingerichteter, geschützter Raum innerhalb des Kindergartens.

  • Die Aktivitäten im musischen, kreativen und konstruktiven Bereich orientieren sich an den biologischen Leistungszeiten der Kinder, die Zeitspanne und die Inhalte sind entwicklungsangemessen.
  • Im Raum arbeiten wir auch hier nach dem Prinzip der vorbereiteten Umgebung. Das heißt: Die Kinder erleben verschiede Ebenen und Untergründe (Teppich, Fell, Sofa), erproben sich im lebenspraktischen, konstruktiven, musischen und kreativen Bereichen. Das entsprechende Material dafür finden die Kinder in einer übersichtlichen Auswahl in den Regalen.
  • Zeitliche Struktur bieten ein gemeinsames Frühstück und ein gemeinsames Mittagessen, ebenso die täglich zu selben Zeit stattfindenden Morgenkreise.
  • Bewegung macht klug - Je mehr sich ein Kind bewegt, umso aktiver ist es, entdeckt seine Umwelt und erweitert dadurch seinen Horizont. Je mehr sich ein Kind bewegt, desto mehr Nervenzellen vernetzen sich, umso funktionstüchtiger ist das Gehirn! Deshalb erobern die Kinder des Spatzennestes jeden Freitag die Turnhalle, wenn die Kindergartenkinder am Bollerwagentag teilnehmen.